Warum führen die neuen anti-Obesity Medikamente auch zu einem Sättigungsgefühl vor der Nahrungsaufnahme?

Dez. 30, 2024 | Allgemeines, News

Das Gluccagon-like Peptide-1 (GLP 1) spielt eine zentrale Rolle bei der Erstellung und Übertragung des Signals zur Beendigung der Nahrungsaufnahme, also der Sättigung. GLP-1 Rezeptor Agonisten (GLP-1RA), wie  Ozempic oder Mounjaro (letzteres enthält einen GLP-1RA + das glukoseabhängige   insulinotrope Polypeptid – GIP) entfalten ihre gewichtsreduzierenden Wirkungen aber nicht nur über die bekannten biochemischen Angriffspunkte im peripheren Stoffwechsel, sondern induzieren auch ein Sättigungsgefühl vor der Nahrungsaufnahme. Diesem letzteren Phänomen wird in einer Arbeit von Kyn Sik Kim et al. (Ref.) nachgegangen. Diese Autoren konnten GLP-1R exprimierende Neuronen im dorsomedialen Hypothalamus (DMH) nachweisen, mit denen die GLP-1RA interagieren können, was in der Folge zu einer Reduktion des Hungergefühls führt, und zwar schon beim Anblick von Speisen vor deren Verzehr. Auf diese Weise tragen zentralnervöse Signaltransduktionswege über ein kognitives Sättigungsgefühl zusätzlich zur Verringerung der Nahrungsaufnahme – und so zum Gewichtsverlust – bei.

Referenz:

Kim, K. S., et al., GLP-1 increases preingestive satiation via hypothalamic circuits in mice and humans. Science, 385(6707), 438–446 (2024). https://doi.org/10.1126/science.adj2537