Untersuchungen von Patienten in Bezug auf ihren Vitamin D-Serumspiegel ergeben oft erstaunlich niedrige Werte, insbesondere natürlich im Herbst und Winter, d.h. während der sonnenarmen Jahreszeiten.
Vitamin D-Bindungsprotein ist das primäre Transportprotein für Vitamin D3. Ungefähr 85 bis 90% des gesamten 25-Hydroxyvitamin D ist an VDBP gebunden, der Rest vor allem an Albumin. Nur ca. 1% von Vitamin D liegt in freier Form vor. In gebundener Form ist Vitamin D3 nicht oder nur gering wirksam, d.h. nicht bioaktiv.
Menschen mit schwarzer Hautfarbe haben im Vergleich zu Weissen bekanntlich einen geringeren Vitamin D-Serumspiegel. Dies ist bedingt durch einen genetischen Polymorphismus von VDBP. Bis zu einem gewissen Grad wird der Vitamin D-Mangel bei Schwarzen allerdings durch niedrigere VDBP-Konzentrationen ausgeglichen. Die Serumspiegel von Parathormon steigen übrigens mit der Abnahme der gesamten oder bioverfügbaren 25-Hydroxyvitamin D-Konzentration an (1).
Seit 1.1. 2014 bietet unser Labor die Bestimmung der Serumkonzentration von VDBP an. Diese Untersuchung ist vor allem dann angezeigt, wenn über einen längeren Zeitraum erniedrigte Vitamin D3-Werte ohne definierbare Ursache nachgewiesen werden. Allerdings ist bisher die Bestimmung von VDBP bisher noch nicht mit den Kassen verrechenbar.
Ref.
Powe CE et al.
„Vitamin D-Binding Protein and Vitamin D Status of Black Americans and White Americans“
N Engl J Med. Nov 21;369(21):1991-2000 (2013)