Die Colitis ulcerosa gehört bekanntlich zur Gruppe der entzündlichen Darmkrankungen (Inflammatory Bowel Diseases – IBD) und hat eine wichtige autoimmune Komponente. Für die Erhaltung eines normal funktionierenden Immunsystems ist die Zusammensetzung des Darm-Mikrobioms von grosser Bedeutung. Bei IBD – und so auch bei der Colitis ulcerosa – ist das Darm-Mikrobiom gestört und daher besteht auch ein grösseres Risiko für intestinale Infektionen, z.B. mit C. difficile oder CMV.
In letzter Zeit versucht man, die Zusammensetzung des Darm-Mikrobioms durch eine sog. "Stuhltransplantation" (fecal transplantation) zu normalisieren.
In einer kürzlich im „New England of Medicine“ erschienenen Arbeit wird der Erfolg dieser Therapie bei einem Patienten mit Colitis ulcerosa beschrieben.
Zur Zeit wird die Zusammensetzung des individuellen Mikrobioms allerdings noch nicht zur Diagnostik von IBD herangezogen.
Für die serologische Diagnostik von IBD ist daher weiterhin die Bestimmung folgender Parameter zu empfehlen:
- c-ANCA
- p-ANCA
- anti-PR3 Autoantikörper
- anti-MPO Autoantikörper
- Autoantikörper gegen Colon-Epithelzellen
- Autoantikörper gegen Pankreas-Azinuszellen
- und Antikörper gegen Sacharomyces cerevisae (ASCA)
Ref.
Hohmann EL et al.
„Case 25-2014: A 37-Year-Old Man with Ulcerative Colitis and Bloody Diarrhea“
N Engl J Med. 2014 Aug 14;371(7):668-75