Die Endokrinologie des Burn-Out-Syndroms (BOS)
Aus medizinisch nicht ganz nachvollziehbaren Gründen hat das BOS in letzter Zeit besonders viel Aufmerksamkeit erregt, und es erscheinen – insbesondere in der eher populärwissschenschaftlich orientierten Literatur – in zunehmenden Masse Artikel über dieses Syndrom.
Darin wird die Symptomatik des BOS nach psychologischen, körperlichen, verhaltens-assoziierten und kognitiven Symptomen klasifiziert.
Erstaunlicherweise wird in diesem Zusammenhang auf solide Labordaten meist nicht verwiesen. Für eine genaue, sowohl im medizinischen, als auch im sozio-ökonomischen Sinn akzeptable Diagnose wären aber gerade BOS-assoziierte Laborwerte wichtige und objektive Kriterien. Das gilt insbesonders für eine exakte Analyse des Hormonstatus. Endokrinologische Untersuchungen, die Auskunft über das Vorliegen eines BOS geben könnten, sind z.B. folgende:
- Bei Hypertonie: Katecholamine (Adrenalin, Noradrenalin und Serotonin)
- Schilddrüsenfunktion: TSH, fT3, fT4
- Stresshormone (vermehrte Infektionsanfälligkeit, Schlafstörungen, etc).: Cortisol im Serum, Katecholamine
- Libidoverlust, Impotenz: FSH, LH, Östradiol, Testosteron, freies Testosteron, SHBG
- Immunsystem: Cortisol, proinflammatorische Zytokine (sICAM 1), Neopterin
im 24-Stundenharn; Aldosteron im Serum