Die Migräne hat weltweit bei Frauen eine Prävalenz von 14,4%, bei Männern von 9,8%. Die höhere Lebenserwartung führt auch zu einer längeren Leidensperiode dieser Gruppe von Patienten. Sie stieg von 1990 mit insg. 20,8 Millionen Lebensjahren mit Disability(Behinderung, Erwerbsunfähigkeit) auf 45,1 Millionen Jahren im Jahr 2016 – ein Anstieg von 51,2%!
Für die erfolgreiche Behandlung dieser Krankheit gab es bisher bekanntlich keine wirklich erfolgreiche Methode. Nun scheint sich am Horizont eine Möglichkeit aufzutun, diese Situation zu verändern: die Verabreichung von monoklonalen Antikörpern (Mabs) gegen das Calcitonin-Gene-Related-Peptide (CGRP) oder dessen aus zwei Komponenten bestehenden Rezeptor (CLR+RAMP1) scheint allen bisher existierenden Medikamenten in Bezug auf Prophylaxe und Therapie der Migräne überlegen zu sein. Insbesondere gilt dies für jene Formen der Migräne, die mit einer Trigenomus-Neuralgie einhergehen.
Bisher sind folgende Medikamente (Mabs) am Markt:
- Fremanezumab (humanisierter IgG2-Mab gegen CGRP)
- Galcanezumab (humanisierter IgG4-Mab gegen CGRP)
- Eptinezumab (humanisierter IgG1-Mab gegen CGRP)
- und Erenumab (Fusion zwischen zwei Mabs, einer gegen N-terminales Epitop von RAMP1 gerichtet, der andere gegen N-terminales Epitop von CRL; vollhumaner IgG2 λ-Mab)
Alle diese Mabs können die Blut-Hirn-Schranke nicht durchdringen, und müssen daher extrazerebral wirken, wahrscheinlich im vaskulären System des N. trigenimus.
Ref.
Edvinsson L.
„CGRP Antibodies as Prophylaxis in Migraine“
Cell. 2018 Dec 13;175(7):1719
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/30550780