Der Gelbfieberimpfstoff (Yellow Fewer Vaccine – YFV) wird in Hühnereiern hergestellt, und es kommt bei Patienten mit Allergie gegen Hühnereiweissstoffe in 0,42-1,8/100000 Dosen zu einer anaphylaktischen Reaktion. Daher wird eine Allergie gegen Hühnereiweissstoffe als Kontraindikation für eine YFV angesehen. Das Risiko in entsprechenden geografischen Regionen mit Gelbfieber angesteckt zu werden und an den Krankheitsfolgen zu leiden, ist aber natürlich weitaus grösser als die relativ geringe Gefahr der Anaphylaxie.
In einer kürzlich erschienen Arbeit von K. Rutkovsky et al. wurden sechs Patienten mit Allergie gegen Hühnereiweiss (3 Erwachsene, 3 Kinder), die in endemische Gebiete für YF reisen wollten, zunächst einem Pricktest mit unverdünntem YFV bzw. Hühnereierextrakt unterzogen. Vier dieser Patienten zeigten eine positive Reaktion und wurden nach einem 7-stufigem Desensibilisierungsprotokoll behandelt. Die zwei im Hauttest negativen Patienten wurden nach einem 2-stufigen Protokoll behandelt.
Alle sechs Patienten konnten dann ohne Probleme mit YFV geimpft werden.
Ref.
Rutkowski K. et al.
„Administration of Yellow Fever Vaccine in Patients with Egg Allergy“
Int Arch Allergy Immunol 2013;161:274-278.
