IgE gegen Haselnuss f17

Okt 5, 2024 | Paramterassistent

Methode

Fluoro-Immunoassay

Antikörper

IgE

Allergen

Haselnuss (Herstellercode: f17).

Die Haselnussallergie ist eine häufige Form der Nahrungsmittelallergie, und die klinischen Symptome äussern sich entweder lokal in Form eines oralen Allergiesyndroms (OAS) oder systemisch bis hin zum anaphylaktischen Schock.

Häufig tritt die Haselnussallergie in Kombination mit einer Pollenallergie auf. Dies ist bedingt durch eine immunologische Kreuzreaktion auf das Hauptallergen von Birkenpollen (Bet v 1) und das damit verwandte Haselnussallergen (Cor a 1).

Eine weitere Möglichkeit zur Entwicklung einer pollenassoziierten Haselnussallergie besteht in einer Reaktion gegen ein weit verbreitetes, vielen Pflanzen gemeinsames Allergen, das Profilin Bet v 2 in Birkenpollen bzw. Phl p 12 in Lieschgraspollen.

Besonders schwere Formen der Haselnussallergie kommen bei Reaktionen gegen das nicht spezifische Lipid Transferprotein (nsLTP Cor a 8) vor.

Während die oben erwähnte Allergie resistent gegen Hitze- und Verdauungsenzyme sind, ist dies bei nsLTP Cor a 8 nicht der Fall.

Vorausgehende bzw. Zusatzuntersuchungen

IgE-Gesamt

Primäre versus sekundäre Typ I Nahrungsmittelallergien

Nahrungsmittel enthalten eine Vielzahl von Proteinen mit allergenem Potenzial, wobei zum einen Aminosäurensequenzen und zum anderen Zuckerseitenketten von spezifischen IgE-Molekülen erkannt werden.

Die Allergene von verschiedenne Nahrungsmitteln sind einander oft so ähnlich, da?? es bei Sensibilisierung zu Kreuzreaktionen kommen kann, die unter Umständen auch klinisch wirksam werden.

Ist ein Nahrungsmittel das initiale Allergen, welches über intestinalen Kontakt zu einer Induktion von pathogenen IgE-Antikörpern führt, spricht man von einer primären Typ I Nahrungsmittelallergie. Die verantwortlichen allergenen Proteine sind resistent gegenüber Hitze und proteolytischen Enzymen.
Wird hingegen ein alimentäres Allergen nur aufgrund einer Kreuzreaktion erkannt, handelt es sich um eine sekundäre Form der Erkrankung. Diese Allergene sind meist labil. Interessant ist die Tatsache, da?? auch inhalative Allergene so ähnlich zu Allergenen in Nahrungsmitteln sein können, da?? eine primär inhalative Sensibilisierung zu einer sekundär ingestiven Allergie führen kann. Ein Beispiel ist die Pollen-assoziierte Nahrungsmittelallergie.
Sekundäre Nahrungsmittelallergien äu??ern sich oft als Orales Allergiesyndrom (OAS) und kommen eher bei Erwachsenen vor, primäre können auch zu systemischen Reaktionen führen und sind bei Kindern zu beobachten.
Die unterschiedliche Ausprägung der Nahrungsmittelallergien hat eine gezieltere diätetische Betreuung zur Folge und wirkt sich auch auf die richtige Wahl der spezifischen Immuntherapie aus.

Um Kreuzreaktionen aufzulösen und das hauptverantwortliche primäre Allergen zu identifizieren sowie um das Risiko für die Entwicklung von systemischen Reaktionen vorauszusagen, stehen seit Neuestem neben Allergenextrakten Präparationen der Einzelproteine zur Verfügung. Man spricht von der Molekularen Allergologie bzw der Komponentendiagnostik.

Einzelproteine in der Diagnostik von Typ I Nahrungsmittelallergien:
Nahrungsmittel-spezifische Allergenextrakte stellen ein Gemisch von Proteinen dar. Es ist mit der herkömmlichen Diagnostik nicht möglich zu differenzieren, gegen welche dieser Proteine spezifische IgE-Antikörper ausgebildet werden und welches allergene Potenzial jedes Protein besitzt.

Begründet durch Forschungsgruppen der Medizinischen Universität Wien hat die Disziplin der Molekularen Allergologie jedoch eine Vielzahl dieser Proteine identifiziert und der biochemischen bzw molekularen Aufreinigung zugeführt. Somit stehen die allergenen Einzelproteine in natürlicher bzw rekombinanter Form für den Nachweis von IgE-Antikörpern zur Verfügung.

Man setzt nun diese Einzelproteine in der serologischen Diagnostik der Typ I Nahrungsmittelallergie (NMA) dazu ein, die klinische Relevanz unterschiedlicher Allergene für den einzelnen Patienten zu graduieren. Dadurch gelingt zum Beispiel die Auflösung von primären versus sekundären NMAs sowie eine Riskoabschätzung, ob eine NMA das Risiko einer systemischen Reaktion birgt. Dadurch kann man die Nahrungsmittelprovokationen auf die relevanten Allergene einschränken und bessere diätetische Empfehlungen ableiten.

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