Pathogene Mechanismen bei autoimmuner Pankreatitis und anderen IgG4-assoziierten Erkrankungen

Mai 29, 2019 | Immundiagnostik, News

Bei der Autoimmunen Pankreatitis (AIP) handelt es sich um eine Manifestation der erst in letzter Zeit klarer definierten Gruppe der IgG4-assoziierten Erkrankungen. Im Gegensatz zum Typ I-Diabetes, bei dem die Insulin-produzierenden Betazellen in dem Insel des Pankreas das Ziel einer Autoimmunreaktion darstellen, richtet sich diese bei der AIP gegen die Azinuszellen.

Die AIP und andere IgG4-assoziierte Erkrankungen sind durch erhöhte systemische IgG4-Antikörper-Konzentrationen, durch Organläsionen mit Infiltration von IgG4-produzierenden Plasmazellen charakterisiert. Rezente Studien haben ausserdem gezeigt, dass bei dieser Gruppe von Erkrankungen – ähnlich wie bei Systemischem Lupus-Erythematosus (SLE) und Psoriasis – bei der AIP und anderen IgG4-assoziierten Erkrankungen erhöhte Mengen von Typ I Interferon (IFN-I) durch plasmazytoide dendritische Zellen produziert werden. Im Gegensatz zu SLE sind IgG4-assoziierte Erkrankungen jedoch zusätzlich durch eine vermehrte IFN-I-abhängige Produktion des Zytokins Interleukin-33 (IL-33) charakterisiert. IL-33 hat sich als wichtiger Stimulator der Entzündung und der fibrotischen Veränderungen bei IgG4-assoziierten Erkrankungen erwiesen.

 

In einer kürzlich erschienenen Antwort von Watanabe et al.wird daher diskutiert, dass eine Blockade der IFN-I/IL-33-Achse durch monoklonale Antikörper mit entsprechender Spezifität eine Möglichkeit darstellen könnte, IgG4-assoziierte Autoimmunerkrankungen zu behandeln.

 

 

Ref.

Watanabe T. et al.

„Mechanistic Insights into Autoimmune Pancreatitis and IgG4-Related Disease“

Trends Immunol. 2018 Nov;39(11):874-889.

 

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/30401468