Corticoid-induzierte Osteoporose

Apr 17, 2019 | Hormondiagnostik, News

Die Glucocorticoid-(GC)-induzierte Osteoporose (GIP) ist ein wichtiges klinisches bzw. endokrinologisches Problem.

 

Risikofaktoren für GIP umfassen:

 

  • Alter (über 55)
  • weibliches Geschlecht
  • weisse Rasse
  • Langzeit-Behandlung mit Prednison oder anderen GCs (> 7,5 mg/Tag)

 

Ein Screening auf ein Frakturrisiko sollte möglichst bald nach Einleitung der GC-Behandlung begonnen werden. Das Risiko bei Patienten im Alter von über 40 Jahren kann mit Hilfe von Knochenmineraldichte-Bestimmungen und dem Fracture-Risk-Assessment-Tool (FRAX)bestimmt werden.

 

Patienten unter GC-Behandlung sollten bzgl. des positiven Effekts der Einnahme von Kalzium, Vitamin D, körperlicher Aktivität und Vermeidung von Rauchen und exzessivem Alkoholkonsum beraten werden. Patienten mit Frakturen, oder ganz allgemein Patienten im Alter von über 40 Jahren mit erhöhtem Risiko (Knochendichtemessung  und FRAX-Tool), sollten medikamentös behandelt werden. Biphosphonate sind aus Kosten- und Sicherheitsgründen als Erstlinientherapie zu empfehlen.

Da das Frakturrisiko mit Beendigung der GC-Therapie rasch und signifikant abnimmt, sollte immer die therapeutisch wirksame geringste Dosis verabreicht werden.

 

Die wichtigsten Laborparameter zur Bestimmung der Osteoporose sind folgende:

 

C- und N-terminale Fragmente des Kollagens Typ I

25-OH Vitamin D3

Parathormon (PTH)

 

 

In einer kürzlich im „New England Journal of Medicine“ erschienenen Arbeit von Lenore Buckley et al. wird dieses Thema anhand einer Fallbeschreibung kompetent und ausführlich diskutiert.

 

 

Ref.

Buckley L. et al.

„Glucocorticoid-Induced Osteoporosis“

N Engl J Med. 2018 Dec 27;379(26):2547-2556

 

Kein Abstract verfügbar.