Das hypothalamische Neuropeptid Oxytocin hat bekanntlich zahlreiche Wirkungen, u.a. reguliert es reproduktive Funktionen, die Mutter-Kind-Interaktion und die Laktation. Es ist auch ein potenter Modulator des Sozialverhaltens, insbesondere der persönlichen Zuneigung und des Sexualverhaltens.
Tierversuche und Pilotstudien beim Menschen gaben bereits Anlass zu der Annahme, dass ein Mangel an Oxytocin auch eine Rolle bei der Entwicklung von Fettsucht spielt. Die subkutane Verabreichung von Oxytocin führt z.B. im Tierversuch zu einer Verringerung der Futteraufnahme, erhöht die Energieabgabe und reduziert den Glukosespiegel.
M. Thienel et al. konnten nun zeigen, dass die intranasale Verabreichung des Nonapeptids Oxytocin im Vergleich zu einem Plazebo bei jungen fettsüchtigen Männern einen akuten hemmenden Effekt auf die Nahrungsaufnahme hat. Dieser Effekt war bei fettsüchtigen stärker ausgeprägt als bei normalgewichtigen Männern. Oxytocin scheint im Vergleich zu anderen appetitzügelnden Neuropeptiden wirksamer und ärmer an Nebenwirkungen zu sein.
Ref.
Thienel M. et al.
„Oxytocin’s inhibitory effect on food intake is stronger in obese than normal-weight men“
Int J Obes (Lond). 2016 Nov;40(11):1707-1714. doi: 10.1038/ijo.2016.149.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/27553712