In einer kürzlich erschienenen Arbeit von Manuel Neves Castro et al. (1) werden die Empfehlungen zu einem integralen Management des Gesundheitsstatus von Frauen in der Menopause in 10 Punkten zusammengefasst. Es folgen die ersten 5 Empfehlungen.
1. Detaillierte klinische Untersuchung und Anamnese
2. Diagnose des Menopause-Status
Zyklusanalyse, Ausschluss einer Schwangerschaft, Hormonuntersuchungen (obligat: FSH, TSH, Prolaktin; fakultativ: LH, Östradiol, Progesteron, Testosteron, anti-Müller Hormon – AMH)
3. Screening bzgl. altersabhängiger Erkrankungen und der Vorhersage der Menopause
Mammografie, Knochendichte und hormonelle Osteoporoseparameter, kardiovaskuläre Risikofaktoren, onkologische Untersuchungen
4. Diät und Lebensstil
Bewegung, Ernährung, Rauchen, Alkohol
5. Management von Wallungen mit und ohne Östrogen
Die effektivste Behandlung vasomotorischer Symptome in der Menopause ist die systemische Gabe von Östrogenen. Der Nutzen scheint das Risiko von Nebenwirkungen vor allem in der Zeit vor dem 60. Lebensjahr zu übertreffen (2). Östrogene allein werden bei hysterektomierten Frauen verabreicht, bei allen anderen wird Progesteron zugesetzt, um das Risiko einer Endometrium-Hyperplasie / Karzinom zu verringern, das bekanntlich bei reiner Östrogengabe besteht.
Nicht-Östrogen-basierte Therapien sind für Frauen, die kein Östrogen einnehmen wollen, oder bei denen eine Kontraindikation besteht (Mammakarzinom oder Thrombosen), verfügbar. Solche Therapien sind allerdings in Bezug auf die Verhinderung von klassischen Menopause-Symptomen weniger wirksam als Östrogene.
Die Behandlung mit Androgenen wird kontroversiell diskutiert. Sie scheinen jedenfalls das Risiko eines Mammakarzinoms nicht zu erhöhen (3).
* EMAS: The European Eco-Management and Audit Scheme
Ref.
(1)
Neves-e-Castro M. et al.
„EMAS position statement: The ten point guide to the integral management of menopausal health“
Maturitas. May;81(1):88-92 (2015)
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25757366
(2)
de Villiers TJ et al.
„Global Consensus Statement on menopausal hormone therapy“
Maturitas. Apr;74(4):391-392 (2013)
No Abstract available.
(3)
Kabat GC et al.
„Combined conjugated esterified estrogen plus methyltestosterone supplementation and risk of breast cancer in post-menopausal women“
Maturitas. Sep;79(1):70-76 (2014)
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25011395