Endocrine disrupters werden definiert als exogene Substanzen, die in das Hormonsystem von Organismen eingreifen und damit langfristig gesundheitsgefährdend wirken, auf das Individuum selbst oder seine Nachkommen.
Endocrine disrupters wirken auf prinzipiell 3 Arten:
1. Ahmen die Wirkung von endogenen Hormonen nach und führen daher zu ähnlichen
Wirkungen (aber höher, länger-anhaltend, u.U. epigenetisch perseverierend)
2. Blockieren die Wirkung von endogenen Hormonen (an deren Rezeptoren oder Signaling-
Wegen)
3. Beeinflussen Synthese oder Abbau, Transport oder Exkretion von endogenen
Hormonen.
Endocrine Disruptors
1. Natürlich vorkommende Hormone, wie man sie in Menschen, Tieren und manchen
Pflanzen findet, z.B. in Sprossenkohl oder Soya, sog. Phytoöstrogene. Letztere sind
u.U. leichter abbaubar und akkumulieren weniger im Körper.
2. Künstliche (man-made) Substanzen:
2.1. Synthetische Hormon-Analoga (z. B. Ethinyl-E2, Diethylstilböstrol): Ovulationshemmer, HRT, Zusatzstoffe bei
der Tiermast
2.2. Synthetische Stoffe, die eigentlich für andere Zwecke entwickelt und eingesetzt
werden, aber endokrine Nebenwirkungen aufweisen.
2.2.1. Reinigunsmittel
2.2.2. Pestizide
2.2.3. Plastik-Additive
2.3. Abfallprodukte, wie Dioxin
Viele/die meisten dieser EDCs sind lipophile organische Chemikalien, die überdies schlecht bioabbaubar sind = persistent organic/environmental pollutants – POPs/PEPs
© Siegfried Schwarz