Hyaluronate in verschiedener Zusammensetzung von unterschiedlichen Herstellern werden bekanntlich in zunehmendem Masse für die Behandlung von PatientInnen mit Arthrosen, insbesondere des Knies, verwendet. Die wissenschaftliche Evidenz für die Wirkung dieser Therapie ist allerdings noch nicht verfügbar, und es gibt daher zahlreiche Stimmen, die von einer solchen Vorgangsweise abraten.
In einer kürzlich im "New England Journal of Medicine" erschienenen Arbeit von DJ Hunter (1) wird dieses Thema kompetent und komprimiert beschrieben. Die Schlussfolgerung ist wieder, dass es zur Zeit noch keine wissenschaftlich fundierten Daten gibt, die für den Erfolg einer Behandlung der Arthrose mit Hyaluronaten sprechen, insbesondere, wenn es sich hierbei um jüngere PatientInnen handelt.
Im Gegensatz zu früheren Zeiten, als derartige Präparate noch aus tierischem Material, z.B. Hahnenkämmen, Rinderknorpeln, etc., gewonnen wurden, handelt es sich heute um synthetisch hergestellte Präparate. Während früher aufgrund des massiven Gehalts an Fremdeiweiss häufig immunologische Nebenwirkungen (2), bis hin zum anaphylaktischen Schock und Tod, beobachtet werden konnten, sind derartige Komplikationen heute nicht mehr zu befürchten, obwohl natürlich das Risiko einer intraartikulären Infektion nach wie vor besteht.
Viele Patienten – darunter auch der Verfasser dieses Beitrags (GW) – berichten allerdings über subjektive positive Erfahrungen nach Applikation von synthetisch hergestellten Hyaluronat-Präparaten.
Ref.
(1)
DJ Hunter
„Viscosupplementation for Osteoarthritis of the Knee“
N Engl J Med. Mar 12;372(11):1040-1047 (2015)
No Abstract available.
(2)
H. Wolf, H. Nowack, G. Wick
„Detection of Antibodies Interacting with Glycosaminoglycan Polysulfate in Patients Treated with Heparin or Other Polysulfated Glycosaminoglycans“
Int Arch Allergy Appl Immunol. 70(2):157-63 (1983)
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/6218123