Epigenetik und Nahrungsmittelallergie

Jan. 9, 2018 | Allergiediagnostik, News

Allergien beruhen bekanntlich auf einer genetischen Prädisposition. Die endgültige Ausprägung einer Allergie hängt allerdings auch von Umweltfaktoren ab, insbesondere von der Konfrontation mit den inkriminierten Allergenen. In letzter Zeit mehren sich allerdings Berichte, wonach auch epigenetische Modifikationen zur Ausprägung einer Allergie beitragen. Dies gilt insbesondere für Umwelteinflüsse, die zu einer Methylierung oder Demethylierung bestimmter DNA-Sequenzen führen.

 

Khui Hung Lee et al. haben sich dieser Frage gewidmet und in einer einschlägigen Publikation Veränderungen der Methylierung von Genen beschrieben, deren Methylierungsgrad zur Entwicklung von Nahrungsmittelallergien (in der vorliegenden Arbeit gegen Kuhmilch, Hühnereiweiss und Erdnuss) beiträgt. Insgesamt werden 15 derartiger Gene aufgelistet, u.a. jene, die für Interleukin-4 (IL-4), IL-5, Interferon-gamma und IL-17 alpha kodieren. Besonders interessant ist, dass auch die mit der Immunregulation assoziierten Gene für IL-10 und den Transkriptionsfaktor FOX-P3 (regulatorische T-Zellen) angeführt sind.

 

Die Autoren glauben, dass sich hier die Möglichkeit für eine neue Therapie von Nahrungsmittelallergien eröffnet.

 

 

Ref.

Lee et al.

„The Implications of DANN Methylation on Food Allergy“

Int Arch Allergy Immunol 2017;173:183-192

 

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/28848217